Blog-Eintrag von Matthias Grüger
Selten wurde die Sinnlosigkeit von Kriegen so anschaulich dargestellt wie in diesem Meisterwerk von Alex Capus. Wir schreiben das Jahr 1912 und erleben in Papenburg auf der Meyer Werft eine besondere Schiffstaufe: Der Kaiser kommt, aber das Schiff wird gar nicht vom Stapel gelassen - es wird nach der Taufe in viele viele Kisten zerlegt und nach Ostafrika in die deutsche Kolonie transportiert. Drei Mitarbeiter der Werft sollen gemeinsam mit den Einheimischen das neue Schiff vor Ort zusammensetzen. Dort angekommen beginnt die Arbeit des mehrjährigen Vorhabens, man trinkt Tee mit den Engländern und Belgiern in den Nachbarkolonien. Doch als im Jahr 1914 der 1. Weltkrieg ausbricht, ändert sich das Leben. Von nun an ist jeder Deutsche ob er will oder nicht Soldat und die Teilnehmer der Teerunden werden Feinde... Schade, dass dieses Buch so schnell zu Ende war, ich hätte gerne weitergelesen! Übrigens gibt es dieses Schiff wirklich, es fährt heute noch in Tansania.
Kommentar schreiben
Helga Voß (Mittwoch, 15 Juni 2011 16:56)
Auch ich hätte gern weitergelesen. Oft finde ich Bücher zu lang, es gibt nicht mehr viel zu sagen. Dies ist bei diesem beeindruckenden Buch nicht der Fall.- Unbedingt lesenswert.